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Die Lektionen der Sandalen-Läuferin: Was wir von Candelaria Rivas lernen können

Stell dir vor: Eine Frau läuft einen 63-km-Ultramarathon – nicht in teuren Hightech-Laufschuhen, sondern in einfachen Sandalen. Candelaria Hails, eine Rarámuri aus Mexiko, hat genau das geschafft. Ihr Sieg ist mehr als nur eine sportliches Ausrufezeichen; er ist eine Lektion in mentaler Stärke, natürlichem Training und der Kraft der Tradition.

Als ich die Bilder des Zieleinlaufes gesehen habe, hat das sofort meine Aufmerksamkeit gefangen. Unkonventionell. Für manche unvorstellbar. Ganz offensichtlich ohne High-Tech-Material. Spannend aus mentaler, sportpsychologischer Sicht.


Was ist passiert?

Candelaria Rivas Ramos, Rarámuri-Läuferin aus der Sierra Tarahumara, gewinnt Anfang Juli 2025 die 63-km-Kategorie des Ultra Maratón de los Cañones in 7:34 Stunden – in traditioneller Kleidung und Huaraches (Sandalen). Berichten zufolge war sie davor rund 14 Stunden zu Fuss unterwegs, um überhaupt an den Start zu kommen. Das ist mehr als eine Anekdote: Es zeigt, wie tief Ausdauer, Alltag und mentale Haltung ineinandergreifen.


Dieser Zustand der Achtsamkeit und Präsenz minimiert den empfundenen Schmerz und steigert die Effizienz. Die Lektion für uns: Weniger Schmerzfokus, mehr Achtsamkeit im Hier und Jetzt.

Die Macht des Warum

Candelaria läuft nicht, um zu gewinnen. Sie läuft, weil das Laufen in ihrer Kultur tief verwurzelt ist. Ihr Antrieb ist eine tiefe, intrinsische Motivation. Sie läuft aus Überzeugung, aus Tradition, aus Lebensfreude statt Verbissenheit. Das ist ein großer Unterschied zu vielen Athleten, die von externen Zielen wie Bestzeiten oder Medaillen angetrieben werden.

Bei Candelaria ist Laufen kein Projekt, sondern Identität und Alltag. Sie läuft mit dem Gelände, nicht dagegen. Flow entsteht durch Präsenz: Atmung, Schritt, Linie. Weniger Selbstgespräche, mehr Tun. Ergebnis: ruhiges Pacing, nachhaltige Energie, weniger Energieverlust.

Frag dich: Warum läufst du? Was ist deine Motivation?


Natürliche Ernährung

Wer denkt, dass ein Ultra-Sieg nur mit Gels und isotonischen Drinks möglich ist, irrt. Candelaria und ihre Gemeinschaft ernähren sich von unverarbeiteten Lebensmitteln wie Mais, Bohnen und Chia-Samen. Diese Ernährung liefert eine konstante, lang anhaltende Energie und eine Fülle von Nährstoffen, die den Körper regenerieren. Es ist ein Plädoyer für eine simple, nährstoffreiche Ernährung.


Training ist Leben

Candelaria hat keinen Trainingsplan. Ihr Training ist ihr tägliches Leben: Laufen in Sandalen über steile Berge, um von A nach B zu gelangen. Diese natürliche Bewegung stärkt ihre Füsse, Sehnen und ihre gesamte Muskulatur. Die Sandalen zwingen sie zu einer natürlichen und schonenden Lauftechnik. Das baut Grundlagenausdauer, Trittsicherheit und eine ökonomische Bewegung fast nebenbei.


Der Flow Zustand als Geheimnis

Der psychologische Kern ihrer Leistung ist der Flow-Zustand: Die Läuferinnen aus der Rarámuri-Kultur laufen nicht gegen die Distanz, sondern mit ihr. Sie sind im Moment, eins mit ihrer Umgebung und ihren Körpern. Dieser Zustand der Achtsamkeit und Präsenz minimiert den empfundenen Schmerz und steigert die Effizienz. Die Lektion für uns: Weniger Schmerzfokus, mehr Achtsamkeit im Hier und Jetzt. Verantwortung zu übernehmen. Auch das – ist Teil der Prävention.


Fazit vom Sieg der Sandalen-Läuferin

Candelaria Hails ist mehr als eine Athletin; sie ist ein Vorbild, das uns zeigt, dass wahre Stärke nicht in teurer Ausrüstung oder verbissenen Trainingsplänen liegen muss. Wahre Stärke kommt von innen – aus unserer Motivation, unserer Ernährung und der Fähigkeit, im Einklang mit uns selbst und unserer Umwelt zu sein.


Die Learnings

  1. Finde dein Warum. Intrinsische Lockerheit schlägt Verbissenheit.

  2. Iss simpel. Unverarbeitet, komplexe Kohlenhydrate; Pinole und Iskiate sind praxistauglich, nicht romantisch.

  3. Pace mit Demut. Starte ruhig, stabilisiere Rhythmus, komme in den Flow.

  4. Trainiere den Magen. Flüssigkeit, Salz, Kohlenhydrate im Training austesten.

  5. Mehr Alltag, weniger Gadget. Hikes, Treppen, lange lockere Höhenmeter wirken.

  6. Minimal mit Hirn. Bei leichterem Schuhwerk saubere, langsame Transition.

  7. Kopf ruhig halten. Kurze Reset-Routinen halten den Fokus dort, wo er hingehört.


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